Geschichte

Landgraf Ernst zu Hessen-Rheinfels

Landgraf Ernst zu Hessen-Rheinfels

Die älteste bekannte Urkunde, die das Kirchspiel Diethardt erwähnt, stammt aus dem Jahr 1260. Um 1345 hieß Diethardt „Dietrode“. Die Silbe „rod“ verwies in dieser Zeit des Bevölkerungswachstums auf die Rodungen, die durchgeführt wurden, um Waldgebiete besiedelbar zu machen. Die Silbe „Diet“ leitet sich aus dem Gründernamen „Dieter“ ab. Über den Namen „Münchenroth“ lässt sich sagen, dass es sich um eine Rodung durch Mönche handelt, die vermutlich aus Bleidenstadt kamen.

Diethardt war im späten Mittelalter und der frühen Neuzeit, gemessen an den bescheidenen Lebensverhältnissen in den Dörfern ungemein reich. Seit 1560 besaß der Pfarrer das Jagd- und Fischereirecht. Der 30-jährige Krieg bedeutete aber wie in fast allen Gegenden Deutschlands auch in dieser Niedergrafschaft eine schmerzliche Zäsur. Landgraf Ernst zu Hessen-Rheinfels (Bild) sorgte 1666 für eine Wiederansiedlung auf dem Gebiet des völlig verwüsteten und verlassenen Ortes. Nach einem Grenzstreit im 18. Jahrhundert mit den Gemeinden Lipporn und Strüth erfolgte 1816 die Neueinteilung im Rahmen des Herzogtums Nassau. Ein Forstgesetz regelte die Verwaltung der Forsten, die vier Fünftel des Gemeidevermögens bildeten. Der Verwaltungsbezirk Nastätten reichte relativ weit über die Bäderstraße hinaus und setzte sich aus einer Vielzahl alter „Territorialsplitter“ zusammen: In erster Linie aus Gebieten des hessischen Amtes Hohenstein, weiterhin aus vierherrischen, zweiherrischen und hessisch-darmstädtischen Teilen.

Im Januar 1920 bekam Diethardt elektrisches Licht. 1925 wurde als Folge des ersten Weltkrieges die niedrigste Schülerzahl seit Beginn des Jahrhunderts von 35 Schülern verzeichnet. Zu Beginn des Schuljahres 1941 waren es nur noch 29.

Das Wappen der Gemeinde Diethardt

Wappen von Diethardt

Wappen von Diethardt

In Rot ein durchgehendes goldenes Kreuz. in dessen Winkeln je drei (2:1) goldene Kreuzchen.
So der Schild in dem SIGIL (V) M DITHARRT ET WEIDENBACH des 16. Jahrhunderts ( Siegelstempel erhalten).

Es ist dies das Stammwappen der Grafen von Leiningen-Westerburg, der Lehnsherren des Orts, die ihn nach dem Aussterben der Lehnsträger, der Herren von Geroldstein, 1569 übernahmen und 1578 an Hessen-Rheinfels abtraten.

Das in der Umschreibung genannte Weidenbach, gleichfalls geroldsteiner Besitz, hat gerichtlich wie kirchlich zu Diethardt gehört.

Nach den Wiener Kongress 1815 kommt das Kirchspiel endgültig zu Nassau. Durch die Niederlage Österreichs und der deutschen Mittelstaaten gegen Preußen 1866 wird das Herzogtum Nassau zu einem Teil der preußischen Provinz, Hessen-Nassau. Nach dem zweiten Weltkrieg kommt die Gemeinde mit dem damaligen Kreis St. Goarshausen ( Reg. Bez. Montabaur) an das neu gebildete Land Rheinland Pfalz.
Anlässlich der Gründung der Verbandsgemeinde Nastätten wurden Diethardt und Münchenroth zu einer Gemeinde zusammen gefasst. Heute ist Diethardt-Münchenroth eine von 32 Gemeinden der Verbandsgemeinde Nastätten. Diese wiederum gehört zum Rhein-Lahn Kreis.

Die evangelische Kirche

Entgegen des Sprichworts „Lass doch die Kirche im Dorf“ steht die evangelische Kirche Diethardt auf dem Berg.
Am Toreingang der Kirche stehen zwei große Linden, die unter Naturschutz stehen.
Die evangelische Kirche wurde 1722-1746 an der Stelle eines alten katholischen Gotteshauses errichtet, das vor der Reformation dem heiligen Diethardt (Theodor) geweiht worden war. Der Neubau war 1766 fertig eingerichtet, bis auf die Orgel und die Kirchturmuhr, für deren Anschaffung das Geld fehlte.
Die Orgel wurde nachträglich eingebaut. Die im 2. Weltkrieg entwendeten Orgelpfeifen wurden 2011 ersetzt. Gleichzeitig erfolgte eine Generalüberholung der Orgel.

Das anstelle einer Uhr eingebaute Stundenschlagwerk ohne Zifferblatt wurde im 1. Weltkrieg beschlagnahmt.
Erst im April 2000 erhielt die Diethardter Kirche auf Initiative einiger Ortsbewohner eine richtige Kirchturmuhr mit Schlagwerk und drei Zifferblättern.
Die Gesamtanlage auf dem Kirchberg, zu der auch der barocke Pfarrhof samt Stall und Fachwerkscheune gehört, steht heute unter Denkmalschutz.

Kontakt

Evangelische Kirchengemeinde Welterod
Lipporner Straße 12
56357 Welterod
Telefon: +49 6775 / 98003
Fax: +49 6775 / 98005
Email: ev.kirchengemeinde.welterod@ekhn-net.de
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